Immer wieder kommt es vor, dass mehrere Flächen im Kundenverwaltungssystem logisch zusammenhängen: Im einfachsten Fall sind Flächen im gleichen Gebäude. Allerdings kann ein Zusammenhang auch sein, dass die Flächen im gleichen Quartier liegen, oder gemeinsam vermarktet werden sollen – beispielsweise eine Gewerbefläche zusammen mit einem Lager. In for.REALESTATE haben wir einen Mechanismus entwickelt, mit dem wir diese genannten Szenarien und viele andere einheitlich und effektiv abbilden können: virtuelle Flächen.

 

Ein erstes Beispiel

In for.REALESTATE liegen alle vermarktbaren Flächen in genau einer Flächentabelle – egal ob es um Wohnungen, Parkplätze oder Shopping-Flächen geht. Wir sprechen hierbei von reellen Flächen. Eine virtuelle Fläche ist für uns ein Datensatz in genau dieser Flächentabelle, der eben keine tatsächlich existierende Fläche repräsentiert, sondern einen Verbund mehrerer reeller (oder selbst wieder virtueller) Flächen.

Virtuelle Fläche

 Die Abbildung zeigt ein Beispiel: Die beiden Flächen „Wohnung 42“ und „Parkplatz 84“ sind reelle Flächen, die Fläche „Wohnung mit Parkmöglichkeit“ hingegen ist virtuell; dennoch finden sich in der Flächentabelle drei Einträge. Durch diese gleichförmige Abbildung im Datenmodell können wir praktisch alle Prozesse sowohl auf reellen als auch auf virtuellen Flächen durchführen, beispielsweise:Abbildung 1 zeigt ein Beispiel: Die beiden Flächen „Wohnung 42“ und „Parkplatz 84“ sind reelle Flächen, die Fläche „Wohnung mit Parkmöglichkeit“ hingegen ist virtuell; dennoch finden sich in der Flächentabelle drei Einträge. Durch diese gleichförmige Abbildung im Datenmodell können wir praktisch alle Prozesse sowohl auf reellen als auch auf virtuellen Flächen durchführen, beispielsweise:

  • Flächensuche
  • Vermarktungsprozesse
  • Vertragsgenerierung
  • Immobilienportale

 

Marketing-Bundles

In obigem Beispiel haben wir virtuelle Flächen verwendet, um zwei unterschiedliche Flächen zusammenzufügen und als eine Einheit zu vermarkten. Wir sprechen in diesem Fall von einem Marketing-Bundle. Marketing-Bundles sind somit eine Anwendung virtueller Flächen – und diese wird in for.REALESTATE explizit unterstützt. Beispielsweise können Marketing-Bundles auf Immobilienportale übertragen und in den Vermarktungsprozessen eingesetzt werden. In diesem Abschnitt schauen wir uns Vertragsgenerierung und Preisfindung an.

 

Vertragsgenerierung

In for.REALESTATE wird für jede erfolgreich vermittelte Fläche ein Vertragsdatensatz mit den entsprechenden Modalitäten angelegt. Aber wie funktioniert das bei virtuellen Flächen? Ganz einfach: for.REALESTATE erkennt virtuelle Flächen und erzeugt Vertragsdatensätze für alle in der virtuellen Fläche enthaltenen reellen Flächen. Das funktioniert auch über mehrere Ebenen hinweg: Wurde beispielsweise Marketing-Bundle erstellt, welches aus einer reellen Fläche und einem anderen Marketing-Bundle besteht, werden trotzdem alle reellen Flächen gefunden und Vertragsdatensätze entsprechend erstellt. Die folgende Abbildung verdeutlicht dieses Szenario:

bundle of bundles

Diese Rückführung auf reelle Flächen hat eine wunderschöne Konsequenz: Reelle Flächen bilden weiterhin das Rückgrat der Datenbasis – hier wird der tatsächliche Datenbestand erfasst und gepflegt, auch Verträge beziehen sich immer auf diese Flächen. Marketing-Bundles hingegen sind ein reines Marketing- und Vertriebswerkzeug – und perfekt im CRM-System aufgehoben. In der Praxis lässt sich das wunderschön in die vorhandene IT-Landschaft integrieren – beispielsweise wenn Flächen in einem ERP-System wie SAP REFX erfasst werden: Die Flächen werden per Schnittstelle als reelle Flächen nach for.REALESTATE übertragen. Mit Marketing-Bundles werden die Flächen vermittelt, und die auf den reellen Flächen basierenden Vertragsdatensätze stoßen die Vertrags-Prozesse in SAP REFX an. Für ERP sind die Marketing-Bundles somit eine absolute Blackbox – genau so soll es sein!

 

Preisfindung

Flächen definieren in for.REALESTATE ihren Preis selbst: Am Datensatz sind beispielsweise monatliche Miete, Kaufpreis, Nebenkosten, und so weiter, abgelegt. Was passiert allerdings, wenn mehrere solcher Flächen in einem Marketing-Bundle zusammengefügt werden? Für diesen Fall haben wir ein Formelsystem in for.REALESTATE integriert: Hiermit können Aggregatfunktionen für die Bildung von virtuellen Flächen definiert werden. Beispielsweise könnte im einfachsten Fall einfach die Summe der Mieten der kombinierten Flächen in die virtuelle Fläche übernommen werden. Oder aber man möchte bei einem Bundle 10% Rabatt auf die Mieten von Parkplätzen oder Ladebuchten geben. Und das Beste ist: Ändert sich der Preis einer reellen Fläche im Nachhinein, wird die Änderung entsprechend der Formal bei bestehenden Marketing-Bundles aktualisiert. Selbstverständlich hat der Makler weiterhin die Möglichkeit in einer Vermittlungschance einen abweichenden Preis anzugeben – das wird dann auch nicht überschrieben.
Ausblick

In diesem Blog-Eintrag haben wir virtuelle Flächen kennengelernt und uns angesehen, wie damit Marketing-Bundles erstellt werden können. Im nächsten Eintrag sehen wir uns an, wie man mit virtuellen Strukturflächen Ordnung in seinen Flächenbestand bringt.

Über Jochen Schimmel

Jochen Schimmel ist Diplom-Informatiker und bei Konica Minolta Product Owner für die Branchenlösung for.REALESTATE, sowie Software Engineering Lead im Bereich Business Software. Seine Leidenschaft ist die Software-Entwicklung für Windows, insbesondere mit dem .NET-Framework. In seiner Freizeit spielt er Klavier und geht Tauchen.